Aktion


Hoffnung ist aufgetaucht

Künstler Hermann Ochsner hat in einer Nacht- und Nebel- Aktion eine seiner Skulpturen im Brunnen vor dem Gemeindehaus in Steckborn angebracht.
STECKBORN - In der Nacht von Sonntag auf Montag, ein voller Mond prangte am dämmernden Himmel, schleppte Hermann Ochsner, Künstler, eine seiner Skulpturen in den Brunnen vor dem Gemeindehaus in Steckborn. Ganz alleine - seine Helfer seien im letzten Moment abgesprungen. Nur Filmemacherin Yvonne Escher filmte ihn bei der geheimen Aktion. Am Montag rätselten die Leute: War es der Galerist, der die Skulptur bei sich ausgestellt hatte, der Künstler selber oder einfach ein Lausbubenstreich? Stadtammann Thomas Baumgartner freute sich über die optimistischen Botschaft vor dem Gemeindehaus.

Friedenstaube und Fusstritt
Die Skulptur besteht aus Alteisen, das Ochsner bemalt hat. Mit dem günstigen Material wolle er nicht zuletzt zeigen, dass Kunst nicht teuer und protzig sein müsse - ein sachter Tritt ans Schienbein des Turmhofes.
Ein geknicktes goldiges Männchen richtet sich auf der Aufwärtsspirale immer mehr auf. Auf dem Fähnchen ganz oben stehen die Worte «Alles , wird gut». Ochsner hatte die Skulptur für sich selber gemacht, als es ihm schlecht ging. Dann habe er festgestellt, dass Steckborn eine Portion Optimismus nötig habe. «Alles wird gut» drücke vor allem seine Hoffnung aus: «Vielleicht merken Vormundschaftsbehörde und die Partei Hertner, dass es auch einen anderen Weg gibt, als sich ständig an den Karren zu fahren. Dann könnte in Steckborn wieder Ruhe einkehren».

Marina Winder